Helge Dorsch
 

Neujahrskonzert
2003 - Bonn

Wenn die Vogelwelt verrückt spielt
Walzer und Polkas in der Bonner Bundeskunsthalle

Unter dem Motto "Die schönsten Walzer und Polkas" hatte Helge Dorsch mit seinem Orchester ein stimmungsvolles Programm zusammengestellt, das ganz der Strauß-Dynastie gewidmet war.

Schmissig kam gleich eingangs der Einzugsmarsch aus der Operette "Der Zigeunerbaron" daher, gefolgt von der rasanten Schnellpolka "Bahn frei". Wunderbar leicht und federnd, mit anmutiger Zwiesprache zwischen Flöte und Fagott oder Xylophon und Kontrabass geriet der musikalische Scherz "Perpetuum Mobile". Dass eine Trompete wiehern kann wie ein Pferd, wurde in der "Jockey-Polka" demonstriert und wie eine Vogelwelt verrückt spielen kann, war in der Polka "Im Krapfenwald" zu hören.

Natürlich durften auch die großen Walzer wie "Wiener Blut" (wo in der Einleitung ein wenig herumgefiedelt wurde), "Rosen aus dem Süden" und "An der schönen blauen Donau" nicht fehlen, die Dorsch ohne Schmalz und Schmäh, gradlinig also gelangen. Eine autobiographische Marginale gab's zudem mit dem Walzer "Künstlerleben" von Strauß-Sohn. Und als Zugabe hatte natürlich noch der "Radetzky-Marsch" vom "Alten" zu folgen, dessen mitreißender Wirkung auch diesmal wieder niemand entkam.

Bonner Generalanzeiger, Fritz Herzog

zurück